Ich heisse Panagiotis Linakis (Kurzform: Panos) und wurde 1985 in Thessaloniki, Griechenland geboren.
Ich bin Cembalist, Pianist, Organist, Improvisator, Musiktheoretiker und Komponist.
Derzeit (seit Februar 2014) bin ich Dozent für Cembalo und Generalbass an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, seit 2015 auch Dozent für das Fach "Historische Improvisation", welches ich dort als Pilotprojekt in den Lehrkanon integriert und seit dem erfolgreich etabliert habe.
Von September 2015 bis Februar 2019 war ich zusätzlich als Vertretungs-Dozent (Martin Erhardt und Jostein Gundersen) für Historische Improvisation an der Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig tätig, wo ich zahlreiche Kurse und Seminare gegeben habe.
Seit Anfang 2019 bin ich als Lehrer für Cembalo und Klavier an der Musikschule Region Thun tätig.
Darüber hinaus bin ich Gast-Dozent an der Sommerakademie für Alte Musik in Arnäa, Griechenland, wo ich speziell junge talentierte Nachwuchsmusiker am Cembalo und im Ensemble unterrichte.
Ich halte regelmäßig Vorträge und Kurse zur Vermittlung Historischer Satzlehre und Improvisation sowie verschiedener Aspekte der Historischen Aufführungspraxis und zum Cembalospiel.
2013 bis Anfang 2015 habe ich angefangen, mich aus persönlichem pädagogischen Interesse näher mit der heutigen Vermittlung historischer Improvisationspraxis zu beschäftigen, und habe in diesem Rahmen eine Forschungsarbeit verfasst, die u.a. durch das Landesgraduiertenstipendium Baden-Württemberg gefördert wurde. Auch im Rahmen meines Master-Abschlusses im Fach Musiktheorie bei Prof. Dr. Ludwig Holtmeier an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau habe ich mich vornehmlich mit diesem Themenkreis auseinandergesetzt, der wie kein anderer Theorie und Praxis miteinander verbindet und somit für die pädagogische Praxis und holistische Ausbildung eines heutigen Musikers hochinteressant und relevant ist.
Die verfassten Arbeiten sowie zahlreiche daraus entstandenen Übungen und Gedanken finden Sie hier auf der Homepage.
Nebenher bin ich auch als Komponist tätig.
Im Sommer 2018 habe ich gemeinsam mit Prof. Michael Schneider einige Sätze aus der
"l ́incoronazione di poppea" von C. Monteverdi für grösseres Instrumentarium bearbeitet, welche bei den Barocknächten 2018 der Musikhochschule Frankfurt unter der Leitung von Michael Schneider erfolgreich uraufgeführt wurden.
Ein weiteres Projekt war die Neuaussetzung der Generalbassstimme der Blockflötensonaten von
G. F. Händel nach aktuellen historischen Erkenntnissen in Kooperation mit Prof. Michael Schneider. (Edition Walhall, März 2019)
Neben verschiedenen Kompositionen für ein oder zwei Tasteninstrumente, habe ich diverse Solosonaten für Cembalo transkribiert - u.a. die Partita für Flöte in a-Moll BWV 1013 von J. S. Bach, gemeinsam mit Prof. Michael Schneider.
(Geplanter Herausgabetermin 2020)
Von 2012 - 2015 war ich als Lehrer für Klavier, Orgel und Keyboard an der Primtalmusikschule Spaichingen tätig, wo ich besonders intensiv mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet habe.
"Herrn Linakis technische Fähigkeiten am Cembalo sind schlichtweg atemberaubend - neben seiner ungewöhnlich breiten Klangpalette auf diesem Instrument verfügt er über eine unfassbare Virtuosität, die eigentlich nicht mehr zu übertreffen ist. Musikalisch überzeugt er durch eine Reife, die nur die wenigsten erreichen.
Einer der besten Cembalisten der neuen Generation.
Darüber hinaus ein pädagogisches Ausnahmetalent - tiefgründig, vielschichtig, mitreissend, innovativ und aussergewöhnlich"
Prof. Tobias Lindner, fhnw / Schola Cantorum Basiliensis
Vortrag: „Einstieg in die stilgebundene Improvisation am Tasteninstrument anhand der barocken Passacaglia“
Hochschule für Musik Freiburg 2018
Cembalist - Organist - Generalbassspieler
Neben einer wundervollen, interessanten Reise über sieben Instrumente, die ich beherrsche, habe ich mich in meinem Leben schon früh für das Cembalo entschieden.
Der obertonreiche, blühende, zarte Klang sowie das faszinierende Repertoire für dieses Instrument aus der Blüte der musikgeschichtlichen Zeit haben mich von Anfang an gefesselt.
Das grosse Spektrum an Nationalstilen und Instrumententypen (inklusive aller historischen Tasteninstrumente) sowie aufführungspraktischen Aspekten bietet ein breites Beschäftigungsfeld und fordert eine besonders vielschichtige und umfassende Herangehensweise, die mich persönlich immer gereizt, gefordert und erfüllt hat.
Am Cembalo versuche ich vor allem über die Brillanz der Technik (Geschwindigkeit, Phrasierung, Artikulation) und ein möglichst breites Spektrum an Klangnuancen durch eine differenzierte Anschlagstechnik die Ausdruckspalette des Instrumentes maximal auszuloten.
Bei der Arbeit im Ensemble und mit Chören sowie Orchestern lege ich besonders grossen Wert auf ein stilistisch differenziertes Generalbassspiel und eine maximale klangtechnische, stilistische sowie musikalische Unterstützung der Spielpartner - sei es am Cembalo oder der Orgel.
Meine internationale Konzerttätigkeit führte mich in viele europäische Länder und schliesst die Zusammenarbeit mit renommierten Ensembles, Orchestern, Dirigenten, Sängern und Instrumentalisten ein, darunter u.a. das Luzerner Sinfonieorchester, der Mädchenchor Hannover, das Concerto Ellenico, Olli Mustonen, F. Say, Prof. Helmuth Rilling, Max Emanuel Cenčić und Prof. Anton Steck.
2013 habe ich gemeinsam mit der Fortepianistin Anne-Sophie Noeske das Duo „Gemischtes Doppel“ gegründet, in dem wir uns Musik im galanten und klassischen Stil widmen, aber auch eigene Bearbeitungen und Improvisationen auf zwei historischen Tasteninstrumenten zu Gehör bringen.
Über die Auseinandersetzung mit Musik aus der Barockzeit hinaus beschäftige ich mich auch mit Musik und Aufführungspraxis der klassischen und romantischen Epoche (am Klavier und Hammerflügel) bis hin zur modernen Musik (u.a. Uraufführungen griechischer Komponisten am Cembalo im Parnassus-Saal, Athen 2014) und Konzerten, in denen ich eigene Improvisationen und Kompositionen aufführe.
"Panos ist ein aussergewöhnlich und vielseitig begabter Musiker, der stupende Virtuosität am Cembalo mit geschmackvollen und tiefsinnigen Interpretationsansätzen verbindet. In der historisch orientierten Komposition und Improvisation bewegt er sich frei und sicher; darüber hinaus ist er äusserst kreativ im Entwickeln von eigenen didaktischen Konzepten und Übungen und kann diese auch sehr geschickt vermitteln. Es ist eine Freude, Panos als Musiker oder Lehrer zu erleben und mit ihm zusammenzuarbeiten."
Prof. Jörg-Andreas Bötticher, Schola Cantorum Basiliensis
Foto: Hannah Elizabeth Tilt
Ausbildung
Bereits als Jugendlicher spielte die Musik in meinem Leben eine grosse Rolle.
Ich ging auf das musische Lyzeum Thessaloniki, besuchte das Neon-Konservatorium und das musikalische Kollegium Thessaloniki, wo ich Unterricht in den Fächern Klavier, Akkordeon, Kontrapunkt, Harmonielehre, Solfège, Diktat und Musikgeschichte sowie Byzantinischer Musik und Volksmusik hatte. Darüber hinaus habe ich noch andere Instrumente gelernt, teils autodidaktisch.
Gleichzeitig nahm ich bei Markellos Chryssicos am städtischen Konerservatorium Patra Cembalo-Unterricht.
Nach meinem Abitur studierte ich Cembalo und Musiktheorie in Hannover (hMtMh),
Basel (Schola Cantorum Basiliensis) und Freiburg (Hochschule für Musik).
Zu meinen Hauptfachlehrern zählten Prof. Jesper B. Christensen,
Prof. Jörg-Andreas Bötticher, Prof. Dr. Zvi Meniker, Prof. Dr. Robert Hill, Prof. Takashi Watanabe, Prof. Tomasz Herbut, und Prof. Dr. Ludwig Holtmeier.
Wichtige Anregungen habe ich darüber hinaus auf zahlreichen Meisterkursen erhalten,
u.a. bei Prof. Dr. Robert Levin, Prof. Malcolm Bilson, Prof. Dr. Ton Koopman, Prof. Christian Rieger, Prof. Harald Vogel, Prof. Paul Badura-Skoda und Prof. George Hatzinikos.
Während meines Studiums erhielt ich zusätzlich wichtige Anregungen von Prof. Rudolf Lutz,
Prof. Markus Schwenkreis, Prof. Nicola Cumer, Prof. Tobias Lindner, Univ.-Prof. Carsten Lorenz, Prof. Bernward Lohr, Prof. Dr. Johannes Menke, Prof. Dr. Felix Diergarten und Prof. Otfried Büsing.
"Panagiotis Linakis ist ein enorm versierter Improvisator am Cembalo mit einem beeindruckenden Hintergrundwissen. Es macht immer große Freude, ihm zuzuhören!"
Univ.-Prof. Carsten Lorenz
MUK - Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien / Abteilung Alte Musik
Foto: Anne-Sophie Noeske